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Mister Aufziehvogel

Roman
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Murakami, Haruki
Verfasserangabe: Haruki Murakami. Aus dem Engl. von Giovanni Bandini ..
Jahr: 2000
Verlag: München, btb
Mediengruppe: Schöne Literatur
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Inhalt

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Erst verschwindet der Kater, dann die Frau. Für Toru Okada beginnt damit eine Suche nach der verlorenen Liebe oder zumindest nach der Illusion, die er von sich selbst hatte. Haruki Murakamis „Mister Aufziehvogel“ ist zunächst ein Bildungsroman über einen Dreißigjährigen, der seiner Identität und Kultur auf der Spur ist. Es ist aber ebenso eine episodenhafte Aufarbeitung dunkler Kriegserinnerungen, eine sarkastische Abrechnung mit der Verlogenheit der Politik, ein Gesellschaftsbild des postmodernen Japans mit verschwimmenden Grenzen zwischen Wirklichkeit und Imagination.
Die Geschichte fängt harmlos an. Toru Okada hat seinen Job als Laufbursche in einer Kanzlei gekündigt und führt ein Leben als 30jähriger Privatier in einer lebensweltlichen Orientierungsphase. Sein Frau Kumiko arbeitet als Redakteurin einer Gesundheitszeitschrift, deren Bruder Noboru Wataya ist erfolgreicher Politiker. Als der Kater des Paares verschwindet, beginnt das Leben Okadas aus den Fugen zu geraten. Er begibt sich auf die Suche nach dem Tier und trifft eigenartige Menschen: Die 16jährige, ihren Hirngespinsten nachhängende May Kasahara; die hellsichtigen Schwestern Malta und Kreta Kano; den depressiven Kriegsveteran Leutnant Mamiya; das Erfolgsgespann von Mutter Muskat und Sohn Zimt. Je mehr Okada sich mit der Suche beschäftigt, desto weiter entfernt er sich von seiner bisherigen Existenz. Seine Frau verlässt ihn, verschwindet von einer Nacht auf die andere und nun beginnt die Verfolgung erst richtig. Nach gut sechshundert Seiten endet „Mister Aufziehvogel“ mit einem ! Schattenkabinett Steppenwolfscher Absurdität, dem vorläufigen Tod des Protagonisten, einem virtuellen Geständnis seiner Frau, die ihn aus Abhängigkeit zu ihrem dominanten Bruder betrogen hat und den Despoten Noboru Wataya umbringt, schließlich dem Abschied Okadas von der pubertierenden Muse May Kasahara, die ihn über Monate hinweg beflügelt hat. Murakami versteht es, den Leser mit immer neuen Verknüpfungen des sich spinnenden Motivnetzes bei der Stange zu halten, trocken und humorvoll im Stil, klar in der Sprache, bildhaft im Ausdruck. Schon deshalb wäre es ein Verlust gewesen, die Hörbuchversion des umstrittenen Romans zu kürzen. Denn die Kraft der Geschichte hängt eng mit der in der Übersetzung erhalten gebliebenen cleveren Lakonik der Sprache zusammen. Für den Schauspieler Ulrich Matthes sind die 28 Stunden Lektüre vor Mikrofonen daher eine besondere Herausforderung, zugleich gelassen vorzutragen und Spannung zu erzeugen. Im Tonfall entfernt an Oskar Werner orientiert, arbeitet er pointiert die einzelnen Charaktere heraus und ordnet sie klar und stringent den Figuren zu. Der zunächst gelangweilte, dann irritierte Erzähler, die nüchtern resignierte Kumiko, die burschikose May, die schnippische Malta - jeder hat seinen Platz im Höruniversum und so bekommt Murakamis Roman in Matthes’ gesprochener Version noch eine weitere farbige, vielschichtige Qualität
 

Rezensionen

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Murakami, Haruki
Verfasserangabe: Haruki Murakami. Aus dem Engl. von Giovanni Bandini ..
Jahr: 2000
Verlag: München, btb
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Zba
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ISBN: 978-3-442-72668-4
Beschreibung: 9.Aufl., 764 S.
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Originaltitel: Neijmaki-dori Kuronikuru <dt.>
Mediengruppe: Schöne Literatur