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Vom System enttäuscht planen 2 junge Ostberliner eine waghalsige Flucht: Mit einer gefälschten Einladung ergattern sie Visa für Russland und die Mongolei. Ihr wirkliches Ziel ist aber die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Peking, wo sie Pässe für die Bundesrepublik beantragen wollen.

Die Geschichte, von einem Journalisten des "Spiegel" zeitlich verfremdet nacherzählt, ist ein aufschlussreiches zeitgeschichtliches Lesevergnügen. Die Reise fand 1986/87 statt, sie endete für Jens in Bonn, nachdem er in der bundesdeutschen Botschaft in Peking ein Visum erhalten hat. Es gab auch in der DDR die nicht per se politisch Aufsässigen, die jedoch für ihre Sache brennen und sich das nicht verwehren lassen wollten, und innerlich stark genug, sich dem "Leben unter Aufsicht" entzogen. FDJ und Stasi dulden nichts weniger als eigenen Sinn. Das akademische Abenteuer des gegen die Vorgaben betriebenen Biologiestudiums wird durch Zwangsexmatrikulation verwehrt, die freiberufliche Tätigkeit nicht geduldet, die Schlinge weiter zugezogen - Alltag im Überwachungsstaat DDR. Die selbstbestimmte Reise auf eigene Faust durch Russland und die Mongolei nach China, ist jenseits dessen, wovon der DDR-Bürger träumen kann. Landeskundliche Details bereichern die Beschreibung. Möglicherweise ist dieser Titel in einem zeitgeschichtlichen Interessenkreis noch besser platziert als in der systematischen Aufstellung. (2)

 

 

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