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Der bekannte israelische Historiker und Journalist Tom Segev (geboren 1945 als Kind deutscher Emigranten; hier zuletzt "Die ersten Israelis", BA 9/08; "1967", BA 8/07) legt die 1. umfassende Biografie des "Nazijägers" vor, für die er Tausende von Akten aus 14 Archiven ausgewertet hat, darunter auch bisher nicht zugängliche. Sein Buch ist aber keine trockene historische Abhandlung, sondern eine fundierte, spannend zu lesende Lektüre über eine schillernde, nicht unumstrittene Persönlichkeit. Wiesenthal (1908-2005), im Mai 1945 aus dem KZ Mauthausen befreit, machte es sich zu seiner Lebensaufgabe, NS-Verbrecher zu jagen und gründete in seinem Wohnzimmer ein Dokumentationszentrum. Er spürte bereits 1953 Adolf Eichmann in Argentinien auf, der später in Israel hingerichtet wurde. Segev zeichnet ein differenziertes Porträt Wiesenthals und würdigt umfassend dessen Wirken. Er scheut sich aber auch nicht, ihn als eine Person voller Widersprüche darzustellen und auch zahlreiche Mythen um seine Biografie, an denen Wiesenthal selbst mitgewirkt hat, zu zerschlagen. (2)

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