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Ein harmloser Kuss eröffnet einem Jungen eine neue Welt. Jahre später hat er den Bezug zum wahren Leben verloren, das Mädchen und den Kuss aber kann er nicht vergessen. Eines Tages findet er sie wieder, aber nicht in der Realität, sondern als virtuelle Figur im Internet. Jede Nacht betrachtet er sie auf dem Bildschirm, bis ihr Account plötzlich gelöscht wird und er sich auf die Suche nach der Person hinter dem Charakter macht. Lukas Jüliger (zuletzt "Vakuum" ID-A 17/13) hält sich nicht sklavisch an die Textvorlage, trifft mit seiner Adaption den Ton und Grundtenor von Edgar Allan Poes Geschichte "Berenice" aber aufs Beste. Die im Mangastil gehaltenen Zeichnungen passen in ihrer verstörenden Kargheit gut zum Stil der Geschichte, der von dem Künstler durch Bild und Text gleichsam transportiert wird. Der beste Band der Reihe "Die Unheimlichen" (siehe auch Jelinek/Mahler: "Der Fremde!" und Khan/Kreitz: "Den Nachfolgern im Nachtleben"; ID-A 30/18). Die aufwendig gestaltete, mit einem Nachwort von Jörg Böckem versehene Graphic Novel wird für größere Bibliotheken gerne empfohlen.

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