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In diesem Buch, das in China bald nach Erscheinen verboten wurde, erzählen Chinesen, vor allem solche vom Rande der Gesellschaft, aus ihrem Leben. Es entsteht ein facettenreiches Mosaik der Volksrepublik, das sich von der üblichen Erfolgsstory vom Wirtschaftswunderland abhebt.

 

Liao Yiwu ist ein Außenseiter unter den chinesischen Schriftstellern, der sich sehr lange als Tagelöhner verdingen musste, 4 Jahre inhaftiert war und noch heute mit zahlreichen Beschränkungen kämpfen muss. In diesem Buch, das in China bald nach Erscheinen verboten wurde, erzählen in knapp 30 Interviews Chinesen, vor allem solche vom Rande der Gesellschaft, aus ihrem Leben. Liao gelingt es mit großem Geschick, auch die eigentlich Schweigsamen zum Sprechen zu bewegen. Gesprächspartner sind u.a. ein Trauermusiker, ein Klomann, ein Mönch und ein Dorfschullehrer sowie ein Ausbrecherkönig, eine Falun-Gong-Anhängerin und ein "Konterrevolutionär" (ähnlich: Xinran: "Verborgene Stimmen. Chinesische Frauen erzählen ihr Leben", BA 4/04). Durch die Aneinanderreihung der Gesprächsprotokolle entsteht ein facettenreiches Mosaik der chinesischen Geschichte und Gesellschaft aus unterschiedlichen Perspektiven, das sich wohltuend von der Erfolgsstory vom Wirtschaftswunderland abhebt. Wegen der guten Lesbarkeit und hohen Unterhaltsamkeit auch jenen empfohlen, die sich nicht speziell für China interessieren. (2 S)

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